Freizeit-Krankheit und wie man sie vermeidet

Freizeit-Krankheit oder warum man im Urlaub krank wird

Da freut man sich monatelang auf den heißersehnten Urlaub, regelt im Job noch alles Wichtige, packt freudig seine Koffer und dann….wird man krank. Die befürchtete Freizeit-Krankheit. Ausgerechnet jetzt. Wie ärgerlich!

Viele Menschen kennen das, das sogenannte Leisure-Sickness-Syndrom oder die Freizeit-Krankheit. Gleich zu Beginn des Urlaubs werden sie von schweren Erkältungen, starken Kopfschmerzen bis hin zu Migräne-Attacken oder Magen-Darm-Erkrankungen geplagt.

Hohes Risiko bei Stress

Bei besonders gestressten Menschen kommt so etwas 4 x häufiger vor als bei weniger gestressten. Das liegt an den Botenstoffen Adrenalin, Noradrenalin und am Kortisol, die bei chronischem Stress dauerhaft erhöht sind und dafür sorgen, dass in stressigen Phasen sich das Immunsystem gegen Viren und Bakterien schützt. Sinkt der Stresspegel, sinkt auch das Kortisol. Dies ist natürlich nur eine sehr verkürzte Erklärung der komplexen Vorgänge im Körper, gibt aber kurz wieder, was die Stressforschung in jahrelanger Arbeit herausgefunden hat.

Wie kann man sich schützen?Freizeit-Krankheit durch Stress

Am sinnvollsten ist es natürlich, dauerhaft mit der täglichen Belastung gesünder umzugehen, um den Stresshormon-Spiegel gar nicht erst so hoch ansteigen zu lassen (wie das geht können Sie hier erfahren: Online-Kurs: Stressbewältigung).

Sie brauchen aber jetzt Tipps, denn Ihr Urlaub steht kurz bevor?

Meine Tipps:

1. Fahren Sie langsam herunter

Schon in den Tagen vor Ihrem Urlaub sollten Sie versuchen, den Stress-Level zu reduzieren. Statt in dieser Woche noch so viel wie möglich zu erledigen und dabei Überstunden zu machen, sollten Sie lieber pünktlich Feierabend machen. Alles, was jetzt nicht lebensnotwendig erledigt werden muss, können Sie getrost liegen lassen. Eine Prioritätenliste kann da sehr hilfreich sein. Ja, ich kenne das: irgendwie scheint alles wichtig. Doch fragen Sie sich einmal, was Schlimmes passieren kann, wenn Sie dies nicht noch in dieser Woche erledigen und schon lichtet sich die Liste.

 

2. Sorgen Sie für sich

Ausreichend Schlaf und gesundes Essen haben Sie sicher schon tausendmal gehört. Aber machen Sie es auch? Beim gesunden Essen reicht es übrigens nicht, mal schnell nebenbei einen Salat oder Apfel zu essen. Auch ausreichend Ruhe, Zeit und Genuss gehören dazu. Helfen Sie Ihrem Körper. Woher soll er sonst die Kraft nehmen, sich selbst zu regulieren?

3. Bewegen Sie sich

Bewegung ist ein sehr guter Stresshormon-Abbauer und sehr vorbeugend gegen die Freizeit-Krankheit. Ein strammer Spaziergang, Walken, Joggen, Radfahren und Schwimmen eignen sich gut dafür. Achten Sie dabei darauf, dass Sie jeden Leistungsanspruch zu Hause lassen, denn der würde die Stresshormone nur wieder nach oben peitschen.

4. Planen Sie Zeit ein

Viele Menschen arbeiten bis zur letzten Minute, packen dann schnell und reisen zügig ab. Noch voller Anspannung kann so schon die Anreise zum Urlaubsort eine Tortour werden. Der Stau auf der Autobahn, die Schlange beim Check-in…alles nervt. Sortieren Sie sich stattdessen in Ruhe, planen Sie Verzögerungen ein und versuchen Sie sich positiv einzustimmen. So kann dann auch die Anreise schon zum positiven Teil des Urlaubs werden. Ich weiß, dass es vielen schwer fällt, aber einen Tag vor Abreise schon frei zu nehmen, bringt viel Ruhe in die Vorbereitungen.

5. Frühzeitig einstimmen

Stimmen Sie sich auf Ihren Urlaub ein, denn auch das sorgt dafür, dass die Stresshormone abgebaut werden. Je mehr und detaillierter Sie sich vorstellen, was Sie im Urlaub erwartet, desto mehr steigt die Vorfreude und positive Gedanken breiten sich aus. Eine positive Einstellung ist der Stresskiller überhaupt. Ganz nebenbei wird Ihnen auch so gelingen, dass der Urlaub auch wirklich so wird, wie Sie es sich vorstellen. Nutzen Sie die Macht der Gedanken, beugen Sie der Freizeit-Krankheit vor und stimmen Sie sich voller Vorfreude auf Ihre verdiente freie Zeit ein.

Ihr Körper und Ihre Seele bringen außerhalb des Urlaubs meist Höchstleistungen.

Helfen Sie beiden dabei, gesund zu bleiben. Es ist gar nicht so schwer, wenn Sie diese Tipps beherzigen.

Sollten Sie dennoch krank werden, ärgern Sie sich nicht. Sehen Sie es als Zeichen, dass Ihr Körper eine Auszeit braucht und gönnen Sie sich diese.

 

 

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PraxisTGK
 

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