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Führungskräfte-Training in der Praxis: Wie eine junge Schulleitung ihre Führungsidentität stärkte

Führung in Schulen gehört zu den komplexesten und vielschichtigsten Leitungsaufgaben. Zwischen pädagogischer Verantwortung, Personalführung und organisatorischem Druck geraten viele Schulleitungen schnell an ihre Grenzen.
Doch wie kann ein Führungskräfte-Training in der Praxis  konkret aussehen und zwar gerade dann, wenn man als neue oder junge Führungskraft einer Schule ein bestehendes Kollegium übernimmt?

Dieser Beitrag gibt einen anonymisierten Einblick in ein reales Leadership Coaching aus meiner Praxis.

Die Ausgangssituation: Neu in der Leitung und direkt vor großen Herausforderungen

Die Führungskraft, die zu mir kam, hatte vor eineinhalb Jahren die Leitung einer Schule übernommen. Trotz der Begleitung durch einen vom Schulamt gestellten Coach suchte sie zusätzlich ein externes Führungskräfte-Coaching, um zentrale Fragen zu klären:

- Wie führe ich unmotivierte Kolleginnen und Kollegen?

- Wie integriere ich ständig wechselnde Mitarbeitende in ein stabiles Team?

- Wie werde ich als junge Führungskraft von älteren, erfahrenen Lehrkräften ernst genommen?

Dies sind typische Themen im Führungskräfte-Training für Schulen, in denen Rollenunsicherheit, Teamdynamik und Personalführung oft besonders herausfordernd sind.

Da die Themen als sehr persönlich erlebt wurden, entschied sich die Führungskraft bewusst für ein Einzelcoaching.

Der Coaching-Prozess: Struktur, Methodik und persönliche Entwicklung

1. Die individuelle Roadmap – klare Ziele für das Leadership Training

Zu Beginn entwickelten wir gemeinsam eine Roadmap, die alle Fragen und Lernziele übersichtlich festhielt. Diese Struktur half dabei:

  • Prioritäten zu setzen
  • Lernziele zu ordnen
  • einen realistischen Zeitplan zu schaffen, der zu schulischen Abläufen und privaten Verpflichtungen passte

Die Roadmap bildete das Fundament für ein effektives, zielorientiertes Führungskräfte-Training.

2. Fachlicher Input: Führungskompetenz aufbauen

Jedes Treffen startete mit einem 15–20-minütigen Input speziell zugeschnitten auf die Herausforderungen von Führung in Bildungseinrichtungen.
Themen waren unter anderem:

- Methoden der Mitarbeiterführung

- Wege zur Mitarbeitermotivation

- Umgang mit unklaren Rollenbildern

- Strategien zur Mitarbeitergewinnung

- Kommunikationsmodelle für schwierige Gespräche

- Führungsverhalten gegenüber älteren und erfahreneren Teammitgliedern

Dieser Input schuf das theoretische Fundament für die anschließende praktische Arbeit.

3. Fallarbeit: Lösungen für den unmittelbaren Schulalltag

Nach dem Input brachte die Führungskraft jeweils ein aktuelles Fallbeispiel aus ihrem Schulalltag mit.
Gemeinsam erarbeiteten wir:

- klare Formulierungen für Gespräche

- Strategien für Teamführung

- Methoden zur Motivation unbeteiligter oder überlasteter Mitarbeitender

- Ansätze, um wechselnde Kollegen erfolgreich zu integrieren

- klare Rollen- und Haltungsdefinitionen

Ziel war es, schnell anwendbare Lösungen zu entwickeln, die am nächsten Tag bereits in der Schule umsetzbar waren.

4. Selbstreflexion: Innere Haltung und Selbstsicherheit stärken

Der letzte Teil jedes Treffens gehörte der Reflexion.
Hier ging es um:

- innere Überzeugungen

- Glaubenssätze

- Selbstbild als Führungskraft

- persönliche Grenzen

- emotionale Reaktionen im Arbeitsalltag

Gemeinsam entwickelten wir stärkende Glaubenssätze und klare innere Haltungen. Die sind entscheidend, um als junge Führungskraft souverän aufzutreten und ernst genommen zu werden.

Jede Sitzung dauerte 90 Minuten und war intensiv, strukturiert und praxisnah gestaltet.

Das Ergebnis: Eine klare, souveräne Führungsidentität

Im Verlauf des Führungskräfte-Trainings entwickelte die Schulleitung spürbar mehr:

- Souveränität im Umgang mit schwierigen Mitarbeitenden

- Klarheit im eigenen Führungsstil

- Standfestigkeit gegenüber älteren und erfahreneren Kollegen

- Kompetenz in Personalführung und Teamkommunikation

- Sicherheit in herausfordernden Gesprächssituationen

- Resilienz im stressreichen Schulalltag

Durch Methodik, Reflexion und individuelle Begleitung entstand Schritt für Schritt eine klare und stabile Führungsidentität und damit die Grundlage für nachhaltige Wirksamkeit im Schulalltag.


Fazit: Professionelles Führungskräfte-Training stärkt Führungspersönlichkeiten nachhaltig

Dieser Fall zeigt, wie wertvoll ein strukturiertes, individuelles Leadership Coaching sein kann. Gerade für Menschen in Leitungspositionen, die täglich komplexe pädagogische und personelle Entscheidungen treffen müssen.

Führung kann man lernen.
Und ein professionelles Coaching bietet dafür den Raum, das Wissen und die praktische Unterstützung, die echte Veränderung möglich machen.

PraxisTGK
 

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