Fremdgegangen? Was nun?

Was tun, wenn man fremdgegangen ist?

Wenn die Partnerin/der Partner fremdgegangen ist, löst dies Wut, Ängste, Minderwertigkeitsgefühle und Eifersucht bei der/dem Betrogenen aus. Fragen nach dem Warum drängen sich auf. „Was hat sie/er, was ich nicht habe“? ist eine der am häufigsten gestellten Fragen und durchaus berechtigt. Gründe wie „die/der Andere“ sei schlanker, jünger oder gutaussehender sind schnell gefunden..

Ein Seitensprung ist immer ein Zeichen dafür, dass in der eigenen Partnerschaft etwas fehlt. Egal, ob es sich um einen einmaligen „Ausrutscher“ handelt oder um eine länger anhaltende Affäre. Für viele Menschen bedeutet das Fremdgehen einen so großen Vertrauensbruch, dass die ganze Beziehung in Frage gestellt wird. Auch die Umwelt trägt das ihrige dazu bei, in dem sie Konsequenzen erwartet und Druck ausübt. Nicht selten wird eine Beziehung sofort beendet.

Leider werden dadurch viele Chancen versäumt:

  1. Die Chance zu verstehen, wie es dazu kommen konnte: Fehlt jemandem z.B. die Anerkennung und Liebe in der Beziehung, ist klar, dass er/sie sich woanders sucht.
  2. Die Chance an der Beziehung zu arbeiten und sie dadurch auf andere, bessere Beine zu stellen:  Wenn man erst einmal verstanden hat, was ihr/ihm fehlt, kann man gemeinsam darüber nachdenken, ob und wie sich das ändern lässt.
  3. Die Chance zu verzeihen: Wenn man nicht verstanden hat, was den Partner/die Partnerin zu einem Seitensprung getrieben hat, bleibt das Gefühl der Verletzung und der Ungerechtigkeit erhalten.
  4. Die Chance zur eigenen Veränderung: Wer verletzt und wütend die Beziehung beendet, sucht die Schuld meist ausschließlich bei der/dem Anderen und versäumt so zu reflektieren, was man selber hätte anders machen können.

Viele Menschen scheuen sich davor,  seiner Partnerin/seinem Partner den Seitensprung zu beichten. Die Angst, sie/ihn zu verletzen, vor endlosen Diskussionen, Tränen, Wut und wilden Eifersuchts-Szenen ist zu groß.  Gespräche über Veränderungen und damit Verbesserungen sollten dennoch gesucht werden, auch wenn dies bedeutet, dass unangenehme Gefühle wie Wut und Schmerz auftreten. Wenn es gelingt bei diesen Gesprächen gegenseitige Vorwürfe zu unterlassen und nicht einseitige Verhaltensänderungen gefordert werden, sind sie auch erfolgsversprechend.

PraxisTGK
 

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