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„Klappe halten, Gedanken!“ Immer dieses Gedankenkreisen

„Klappe halten, Gedanken!“

 

Wer möchte das nicht manchmal ausrufen, wenn man eigentlich totmüde im Bett liegt, schlafen will, aber das Gedankenkreisen einfach nicht aufhört?

„Habe ich den Anhang an die Mail nicht vergessen…hab ich doch…oder?…wäre peinlich…muss ich morgen noch mal nachsehen“.

„Die Steuererklärung….muss raus…Nerv!…da brauche ich noch die Belege von der Versicherung…wo bekomme ich die her…morgen mal anrufen…“.

„Paula muss zum Zahnarzt…Termin machen…ich auch…nächste Woche mal dran denken….reicht das noch?…blödes Bonusheft…wo ist das?…!“.

„Ah….jetzt weiß ich, was ich schreiben kann für die Präsentation…super!….hoffentlich behalte ich das bis morgen…noch so ein Projekt macht mich fertig….“.

Und so geht es weiter und weiter und die wohlverdiente Nachtruhe will sich einfach nicht einstellen.

 

 

Das Gedanken-Karussell dreht sich immer weiter

 

Besonders kopfgesteuerte und sehr verantwortungsvolle Menschen leiden unter diesem Grübeln und schaffen es kaum nur eine Nacht entspannt einzuschlafen. Oft ensteht ein regelrechter Teufelskreis:

  • die Gedanken sind so aktiv, dass man aufstehen und alles aufschreiben oder direkt erledigen will.
  • man wird kribbelig und beginnt sich im Bett hin- und herzuwälzen.
  • gleichzeitig quält die Sorge, dass man nicht genug Schlaf bekommt und am nächsten Morgen nicht leistungsfähig ist.
  • also versucht man mit „Schäfchenzählen“ die Gedanken auszutricksen.
  • immer wieder wandert der Blick zur Uhr und es wird später und später.
  • die Sorge um zu wenig Schlaf wächst und damit der Druck.
  • die Gedanken fangen an sich über den mangelnden Schlaf zu sorgen und man sucht die Ursachen.
  • man wird kribbelig und……………………………………………………..

…schon fängt das Gedankenkreisen wieder von vorne an.

 

Gedankenkreisen nicht auf die leichte Schulter nehmen

 

Wenn es nur hin- und wieder vorkommt, dass die Gedanken Sie nicht zur Ruhe kommen lassen, ist dies noch kein Grund zur Sorge. Vielleicht war der Tag mal besonders aufregend und ereignisreich und Sie müssen alles erst einmal verarbeiten.

Sobald Sie jedoch mehrere Nächte hintereinander oder sogar dauerhaft schlecht einschlafen können, sollten Sie dringend etwas dagegen tun. Denn dies ist ein klares Zeichen von zu viel Stress.

 

Beugen Sie vor und schlagen dem Gedanken-Karussell ein Schnippchen

 

 Abendliche Routinen helfen Ihnen extrem dabei, schlafen zu können, wenn Sie zu Bett gehen:

 

1. Schließen Sie den Tag strukturiert ab

Schreiben Sie sich kurz auf, an was Sie morgen denken wollen oder müssen. Damit räumen Sie Ihre Gedanken auf, denn alles was auf dem Zettel steht, brauchen Sie nicht mehr im Kopf zu haben.

 

2. Gönnen Sie sich Ruhe vor dem zu Bett gehen

Nehmen Sie sich einen Augenblick zum „Runterfahren“. Es ist keine gute Idee, aus dem „gestreckten Gallopp“ schlafen zu wollen. Dazu können Sie einfach ein bisschen an die Zimmerdecke träumen oder Musik hören.

 

3. Wertschätzen Sie sich selbst

Machen Sie sich bewußt, was Sie heute alles erledigt, welche guten Gespräche Sie geführt haben oder was Ihnen Freude bereitet hat. Das gibt Ihnen das gute Gefühl, etwas geschafft zu haben. Viel zu oft denken wir nur an das, was noch nicht erledigt wurde und vergessen darüber, wie produktiv wir wirklich waren. Dieses Denken hinterlässt aber oft ein Gefühl von „Ungenügend“ und verursacht widerum Stress.

 

4. Sorgen Sie für Ihr Wohlgefühl

Die meisten Menschen achten nach dem Einrichten des Schlafzimmers nicht mehr auf Ihre Umgebung. Das Einrichten wird meist jedoch nach optischen Gesichtspunkten durchgeführt. Prüfen Sie also regelmäßig, ob Sie sich in Ihrem Bett wohlfühlen. Ist es bequem? Ist die Temperatur angenehm? Stören Lichteinfälle? Zieht es vom Fenster her?

 

5. Entspannen Sie sich ganz bewußt

Beim zu Bett gehen sollten Sie sich bewußt machen, dass nun Zeit zum Schlafen und zum Krafttanken ist. Entspannen Sie Ihren ganzen Körper und achten Sie darauf, ob es noch irgendwo Spannungen gibt. Atmen Sie bewußt und ruhig in den Bauchraum. Sollten Sie dabei Schwierigkeiten haben, nehmen Sie die Entspannungsübung (siehe unten) zur Hilfe.

Sehr hilfreich und unterstützend ist es auch, wenn Sie einen wohltuenden angenehmen Duft auf die Fußsohlen reiben. Er verstärkt das Gefühl der Entspannung noch zusätzlich.

 

6. Jeden Abend der gleiche Ablauf

Halten Sie diesen Ablauf wirklich jeden Abend und auch möglichst immer zur gleichen Zeit ein. So konditionieren Sie Ihren Körper und Ihren Geist nach und nach auf die Nachtruhe und das Einschlafen wird automatisch eintreten. Sollten Sie die Zeiten nicht immer gleich einhalten können, behalten Sie jedoch den Ablauf bei.

Es ist besser, diesen Ablauf allabendlich durchzuführen, als wegen einer späteren Uhrzeit zu meinen, schnell ins Bett zu müssen und sich dort dann wieder stundenlang herumzuwälzen.

Manchmal beschäftigen uns Dinge oder Erlebnisse nun mal sehr und dann ist ein Gedankenkreisen ganz normal und auch wichtig. Es hilft bei der Verarbeitung. Auch wenn uns dieses gelegentliche Gedankenkreisen dann den Schlaf raubt, ist es noch kein Grund zur Sorge. Sollte dies jedoch häufiger oder sogar täglich vorkommen, raubt es unnötig Kräfte und macht auf Dauer mürbe. Dann sollten Sie handeln.

 

 

 

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PraxisTGK
 

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