Die Muskeln: Spiegelbild des eigenen Befinden

Die Muskeln: Spiegelbild des eigenen Befinden

Jeder kennt sicher die Redewendungen „sich krumm machen“, „sich verbiegen“, „kein Rückgrat haben“ oder „etwas auf sich nehmen“. Diese Redewendungen drücken herrlich bildlich das Zusammenspiel zwischen Körper und Seele aus. Probleme und Stress wirken sich auf die eigene Haltung und damit auch gern auf den Rücken aus.

Wenn wir Belastungen haben oder uns gestresst fühlen, schüttet der Körper Adrenalin aus, um den Körper einsatzbereit für Flucht oder Angriff zu machen. Dieses Adrenalin bleibt im Körper, wenn nicht für entsprechenden Ausgleich gesorgt wird und hält so die Anspannung aufrecht. Langfristig führt das dazu, dass die Muskeln schlechter durchblutet und die Bandscheiben nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Bandscheiben, Knochen und Gelenke nutzen sich schneller ab, die Nerven werden empfindlicher und Dauerschmerzen sind die Folge.

 

 

Wie viele Päckchen schleppen Sie mit sich herum?

Stellen Sie sich vor, Sie tragen einen Rucksack auf Ihrem Rücken und befüllen diesen täglich mit mehreren Päckchen. Ein Päckchen könnte die Belastung durch Zeitdruck sein, ein anderes Überforderung im Job und ein weiteres Stress in der Partnerschaft oder finanzielle Sorgen. So wird der Rucksack immer voller und dadurch natürlich schwerer und schwerer. Diesen schweren Rucksack tragen Sie tagein, tagaus mit sich herum – egal, was Sie gerade machen. Sie können sich sicher durch dieses Bild sehr gut vorstellen, wie anstrengend das ist. Die Muskeln sind dauerhaft angespannt, um die Last tragen zu können und diese Last drückt Sie nach unten oder zieht Sie nach hinten. Und da wir unseren Rucksack auch gern mit ins Bett nehmen, ist der Schlaf auch nicht wirklich erholsam.

Doch so einen Rucksack einmal auszumisten, erscheint oft gar nicht so leicht. Dazu bräuchte man Zeit, man müsste reflektieren und dann bräuchte man auch noch Ideen für Lösungen. Und so schieben wir es vor uns hin, bis unser Köper ganz klare Stopp-Zeichen zum Beispiel in Form eines Bandscheibenvorfalls setzt. Und je länger der Stress und die Schmerzzustände andauern, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich die Schmerzen verselbstständigen.

Es ist also demnach eine gute Idee, nicht nur die Symptome zum Beispiel nach einem Bandscheibenvorfall zu behandeln, sondern die Ursachen zu beseitigen. Nehmen Sie dazu ein Päckchen nach dem nächsten aus Ihrem Rucksack heraus.

Meine Tipps für die Seele:schmerzen durch stress

1.Bestandsaufnahme

Meist sind wir uns gar nicht darüber bewusst, wieviele Päckchen wir ständig mit uns herumschleppen. Dabei wäre das so wichtig, denn nur dann können wir entscheiden, welche Päckchen wir einfach entsorgen oder um welche wir uns kümmern sollten. Auf einer Liste kann einfach erst einmal zusammengetragen werden, was belastet, was zu erledigen ist und/oder welche Herausforderungen zu erwarten sind.

2. Sortieren

Kennen wir nun unsere Päckchen, geht es an das entscheiden, um welche wir uns kümmern wollen. Für manche ist es einfacher, mit kleinen Päckchen zu beginnen. Andere müssen zuerst die großen lösen. Wir können erkennen, was für uns besser ist, wenn wir die Päckchen nehmen, die uns als erste einfallen.

An dieser Stelle möchte ich Ihnen das Buch:  „EmotionalKörper-Therapie“ von Susanna Lübke und Anne Söller empfehlen, in dem sehr klar und verständlich die Wechselwirkung zwischen körperlichen Beschwerden und seelischen Verstrickungen dargestellt wird.

3. Päckchen auspacken

Manche Dinge sind verhältinismäßig „leicht“ zu lösen, wenn sie struktureller Natur sind. Dann bedarf es vielleicht einfach nur einer besseren Planung und Zeiteinteilung und schon erledigen sich Sachen, die wir schon lange aufgeschoben oder aus bestimmten Gründen nicht angegangen sind.

In anderen Bereichen ist es nicht so einfach, da es zur Lösung eine Umgestaltung des Lebens braucht. Hier tun wir uns oft schwerer, denn an liebgewonnenen Gewohnheiten halten wir fest. Selbst wenn wir merken, dass sie uns nicht gut tun. Der wichtigste Schritt ist in solchen Bereichen, dass wir uns ihrer bewußt werden und wir sie uns eingestehen. Folgende Fragen helfen dann dabei zu erkennen, warum wir daran festhalten und ob es nicht doch Alternativen gäbe:

  • Ist es wahr, was ich darüber denke?
  • Wissen oder glauben Sie, dass es wahr ist?
  • Wie ist Ihre automatische Reaktion, wenn Sie diese Gedanken haben?
  • Wer wären Sie ohne diese Gedanken?

Wie Byron Katie ihr Leben mit diesen 4 Fragen verändert hat, ist in ihrem Buch beschrieben: „Lieben was ist“

 

 Meine Tipps für den Körper:

1. Lockerung der Muskulatur

Wenn sich der Körper verspannt, treten automatisch Schmerzen auf. Instinktiv neigt der Mensch dann zur Schonhaltung, um die Schmerzen damit erträglicher zu machen. Manche greifen sogar zu Schmerztabletten. Viel besser und wirkungsvoller ist es, sich durch die richtigen Übungen von den Verspannungen zu befreien. Richtig gute Anleitungen für entspannte Schultern und Nacken und für einen starken Rücken bietet zum Beispiel die DVD : „Sei fit mit Theraband“. Eine Lockerung der Muskulatur durch Bewegung ist nicht nur für Ihren Körper erholsam, sondern gleichermaßen auch für Ihre Seele.

2. Körperscan

Gehen Sie gedanklich regelmäßig durch Ihren Körper und spüren Sie Verspannungen auf. Je eher Sie sie bemerken und sie dann lockern, um so weniger werden sich die Muskeln weiter verhärten. Wenigestens 3 x am Tag ein Körperscan wirkt gleich doppelt entspannend, denn zum einen tun Sie Ihrem Körper etwas Gutes einfach mal zwischendurch und Sie lenken Ihre Aufmerksamkeit auf die Übung und gönnen damit Ihrer Seele auch eine kleine Auszeit. Besser kann man kleine Pausen zwischendurch nicht nutzen.

3. Die richtige Haltung

Oftmals entstehen Verspannungen durch eine falsche Haltung. Vielleicht wissen Sie darum und nehmen sich vor, sich richtig zu setzen oder zu stehen. Doch im Eifer des Gefechts nehmen Sie nach einer gewissen Zeit doch wieder die schädliche Körperhaltung ein. Ein einfacher Trick, um sich selbst an gute Haltung zu gewöhnen, bietet das Tapen. Bitten Sie jemanden darum, Ihnen den Rücken, die Schultern und den Nacken zu tapen in der Haltung, die Sie einnehmen möchten. Jedes Mal, wenn Sie diese Haltung verlassen, erinnert Sie das Ziepen auf der Haut durch die Tapes, sich zu korrigieren. Tapes dafür finden Sie im Handel oder wie hier auf Amazon: „Kinesiologie Tape „.

Körper und Seele sind untrennbar miteinander verbunden. In fast allen Fällen ist der Körper das Spiegelbild des eigenen Befinden und meldet sich sehr deutlich, wenn es uns nicht gut geht. Wenn man sich dann nur um den Körper bzw. um die Beseitigung der körperlichen Beschwerden kümmert, ist es reine Symptombehandlung und greift nicht weit genug. Natürlich sollen die Symptome auch beseitigt werden und es ist gut und ratsam, sich Erleichterung zu verschaffen. Doch wer nachhaltig Verspannungen und Schmerzen loswerden möchte, kommt nicht drum herum, das eigene Leben auf den Prüfstand zu stellen.

 

PraxisTGK
 

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